„Denk ich an Europa in der Nacht…“ – Ein europäischer Traum im 21. Jahrhundert?

Heinrich Heines „Nachtgedanken“ standen Pate für die Auftaktveranstaltung der Jungen Europäischen Föderalisten Thüringen: In einer Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Kunst diskutierten wir am 2. Februar 2006 in der FSU Jena über die europäischen Perspektiven im 21. Jahrhundert. Im Fokus stand die Frage nach der Wandelbarkeit Thüringens und Deutschlands in Europa, ebenso die Stellung von Europa in der Welt des 21. Jahrhunderts.

Trotz der gescheiterten Referenda in Frankreich und den Niederlanden zeigten sich die Vertreter optimistisch in Bezug auf die weitere Entwicklung der Europäischen Union. Stefan Stenzel (Jenoptik) nannte die wirtschaftlichen Möglichkeiten Thüringens und Europas „durchaus zufrieden stellend“ und auch Kai-Uwe Schierz (Kunsthalle Erfurt) konnte dem vereinigten Europa positive Aspekte abgewinnen. Zwar erfordere der Standort Thüringen eine Spezialisierung auf bestimmte Gebiete, dies wäre jedoch eine Herausforderung, die mit Kreativität und Fleiß zu bewerkstelligen sei. Politisch sei die Situation nach den erfolglosen Abstimmungen tatsächlich schwierig, räumte Martin Borowsky (Uni Erfurt) ein. Von der viel zitierten „Krise“ der Europäischen Idee wollte er jedoch nichts wissen. Man müsse nun „neue Konzepte bei der Vermittlung“ anwenden, dann sei Europa durchaus eine Chance, sagte Borowsky.

Nach der einstündigen Diskussion hatten die rund 50 Zuschauer die Chance, Fragen an die Referenten zu stellen. Dabei zeigte sich, dass Europa durchaus emotionalisierend wirken kann, wie der Disput zwischen Europagegnern und Befürwortern bewies. Gegen 21 Uhr beendete Ines Klein (Thüringer Allgemeine) die Podiumsdiskussion, die es im Sommersemester 2006 in ähnlicher Form sicher wieder geben wird.